JNG #301: ✅ Deine Top-Fragen zur Fallbearbeitung beantwortet

Lesezeit: 3 Minuten

Letzte Woche Donnerstag haben wir auf YouTube ein spannendes Q & A zur Fallbearbeitung gemacht, bei der auch einige Newsletter-Abonnent*innen dabei waren. Wir haben über die Top-Klausurthemen aus der ZPO, Bearbeitungszeitmanagement, Sachverhaltsanalyse u. v. m. gesprochen. In dieser Ausgabe von Jura neu gedacht beantworte ich noch einmal die wichtigsten Fragen aus dem Livestream und bereite die Erkenntnisse und Tipps handlich für dich auf – damit du nicht anderthalb Stunden meine Visage sehen musst 🤪.


Diese Ausgabe des Newsletters wird dir präsentiert von endlich jura. All-Access – deine All-in-One-Lösung für strukturiertes Lernen mit Fallbesprechungen, einer umfangreichen Lernmaterial-Datenbank und wöchentlichen Einzelgesprächen. Mach dir Jura ein kleines bisschen einfacher. Teste die Plattform 14 Tage kostenlos und schau selbst, ob wir mit All-Access auch dich unterstützen können!



1. ZPO im 1. Examen – Was kommt immer wieder dran?

  • Beweislast (19,6 % Examenswahrscheinlichkeit): In jeder fünften Klausur spielt die Beweislast eine Rolle.
  • Versäumnisurteil: ein Klassiker! Alles Wichtige dazu findest du auf meinem Blog oder in unserer Videoreihe auf YouTube.
  • Örtliche Zuständigkeit: Prüfung, ob ein ausschließlicher Gerichtsstand vorliegt oder ob die Parteien eine Gerichtsstandsvereinbarung getroffen haben.
  • Rechtshängigkeit und Parteifähigkeit: Auch das taucht immer wieder auf.

Tipp: Schau dir viele Examensklausuren an und analysiere speziell die Zusatzfragen. Dadurch bekommst du ein Gefühl für häufige Themen und kannst entsprechende Lücken gezielt schließen.

 

2. Die richtige Zeiteinteilung in der Klausur

 Die optimale Zeitverteilung ist essenziell, insbesondere, wenn man per Hand schreibt. Fettes Sorry an alle, bei denen E-Examen nach wie vor keine Option ist 🙈.

  • 40 % der Zeit für Analyse und Gliederung
  • 60 % für das Schreiben (im Strafrecht kann es auch sinnvoll sein, mehr Zeit, genau genommen 70 % der Bearbeitungszeit, für das Schreiben zu reservieren)
  • Wichtiger Tipp: Nach Analyse und Gliederung unbedingt eine kurze Pause machen, bevor du mit der Niederschrift beginnst.

 

3. Sachverhaltsanalyse & die Mindning-Methode

 Ein effektives Tool zur Fallanalyse ist die dreispaltige Mindning-Tabelle:

  • Linke Spalte: Stichwort aus dem Sachverhalt
  • Mittlere Spalte: Rechtsgrundsatz, Tatbestandsmerkmal, Rechtsgedanke, Rechtsproblem
  • Rechte Spalte: Relevante Normen (Paragrafen, Artikel)

Diese Methode hilft, den Sachverhalt lückenlos zu erfassen und die Klausur sauber zu strukturieren.

 

4. Effektive Lernstrategien

  • Upside-Down-Methode: Lernen über Examensklausuren, Lücken gezielt durch Nachbereitung von Falllösungen schließen.
  • Interleaving (Mischtechnik): Verschiedene Rechtsgebiete/ Fächer an einem Tag lernen, um flexibles Denken und Systemverständnis zu trainieren.
  • Karteikarten mit festem Zeitfenster wiederholen (z. B. täglich 30 Minuten als Fade-in-Routine statt stundenlanges Pauken).

 

5. Prüfungsschemata – Sinn oder Unsinn?

Ein heiß diskutiertes Thema! Wichtig ist, nicht blind Schemata auswendig zu lernen, sondern sie eigenständig aus dem Gesetz zu entwickeln und dann aktiv anzuwenden. Besonders bei ungeschriebenen Tatbestandsmerkmalen lohnt es sich aber, eine fundierte Basis zu haben.

 

6. Strafrecht & Klausurtechnik

  • Argumente-Listen führen: Eine der häufigsten Fragen war, wie man Argumente in Klausuren findet. In meinem ultimativen Guide habe ich die fünf wichtigsten Argumentationstechniken erklärt. Nutz einen Argumenteschmierzettel, um deine Begründung zumindest zu den 1–2 Kernproblemen des Falls gezielt vorzubereiten, bevor du zu schreiben beginnst.
  • Lösungsskizze flexibel halten: Es lohnt sich, Tatbestände jeweils auf einer eigenen Seite zu gliedern, um zu einem späteren Zeitpunkt ggf. Änderungen vornehmen zu können bzw. die Blätter zu tauschen, wenn du feststellst, dass eine Norm doch vor einer anderen zu prüfen ist.
  • Original-Examensklausuren nutzen: Schwabe-Fälle sind super für die Vorbereitung, aber allein nicht ausreichend. Unbedingt auch mit echten Examensklausuren üben.

 

7. Bereit fürs Examen?

Einige haben mich gefragt, woran sie erkennen können, ob sie bereit für das Examen sind oder noch Zeit investieren sollten. Falls auch du dir noch unsicher bist: Nutzt meine Checkliste zur Examensreife, die du kostenlos herunterladen kannst. 4.000 andere Studierende nutzen sie schon.

Ich hoffe, du konntest aus dieser Zusammenfassung etwas mitnehmen! Hast du Fragen, die ich auch mal in einem Livestream beantworten könnte? Soll ich ein bestimmtes Thema aus dem letzten Q & A vertiefen?  Schreib' mir gerne eine Mail.

 

YouTube: Aus dem Archiv

Wenn du die gängigsten Sachverhaltskonstellationen nicht kennst, kann es in der Klausur passieren, dass du direkt bei der Fallfrage hängen bleibst. Deshalb ist es wichtig, dass du präzise auf sie antwortest.

Wenn du nach einer ausführlichen Anleitung für die ersten 120 Minuten jeder Klausurbearbeitung suchst, kann ich dir mein neues Buch Von 0 auf Examen empfehlen.

 #examensrelevant


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