JNG #293: Machst du auch diese 3 Fehler im Gutachtenstil?

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Der Gutachtenstil ist das Fundament jeder Fallbearbeitung. Aber obwohl er so wichtig ist, gibt es drei typische Fehler, die man immer wieder macht.

Hast du diese Fehler auch schon gemacht? Sie lassen sich leicht vermeiden.

Fehler 1: Du verwendest den Gutachtenstil zu häufig

Der Gutachtenstil ist wichtig – aber nicht in jedem Abschnitt. Viele Kandidat*innen wenden ihn selbst bei vollkommen unproblematischen Fällen an. Das kostet dich in erster Linie Zeit. In zweiter Linie fokussierst du dich nicht auf das Wesentliche.

Wie du das vermeidest:

• Verwende den Feststellungsstil bei einfachen Fallkonstellationen, die keine Prüfung erfordern (z. B. »K und V haben einen wirksamen Kaufvertrag geschlossen«).
• Setze den Gutachtenstil nur bei streitigen und entscheidungserheblichen Punkten ein.

Angenommen, A beteiligt sich aktiv an einer Massenschlägerei. Er schlägt mit anderen Fans von Fortuna D auf niederländische Hooligans ein.

⇨ Hier ist der Gutachtenstil gänzlich ungeeignet. Natürlich ist das ein § 231 Abs. 1 StGB.

Fehler 2: Du versuchst, mit deinen Formulierungen einen Schönheitspreis zu gewinnen

Übermäßig »kreative« Formulierungen machen deine Klausur nicht besser, sondern unübersichtlicher. Gutachten sind keine literarischen Meisterwerke – sie müssen klar und logisch nachvollziehbar sein.

Wie du das vermeidest:

• Nutze einfache und prägnante Satzstrukturen.
• Halte dich an typische Formulierungen wie „Dies setzt voraus, dass …“ oder „Vorliegend …“. Das macht es Korrektor*innen leichter, deine Klausur zu scannen.

Ich benutze seit zehn Jahren für die Schritte des Gutachtenstils dieselbe Formulierung. Es hat mir nicht geschadet. Eine Entscheidung weniger, die ich treffen muss.

Fehler 3: Du konkretisierst den Prüfungsmaßstab zu selten

Viele schreiben bei der Subsumtion einfach nur den Sachverhalt ab. Leider wird uns das nie richtig beigebracht! Ein konkretisierter Prüfungsmaßstab hilft. So wird ein wirklicher Abgleich mit der Definition oft erst möglich.

Wie du das vermeidest:

• Konkretisiere den Prüfungsmaßstab direkt nach der Definition (z. B. „Entscheidend ist, ob …“).
• Gib nicht nur eine allgemein-taugliche Definition wieder. Beschreibe den Sachverhalt zusätzlich abstrakt. So machst du den Prüfungsmaßstab greifbarer. In JNG #282 habe ich ausführlich erklärt, wie das geht.
   

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Ich wünsche dir viel Erfolg beim Vermeiden dieser Fehler und freue mich darauf, dich morgen im Sale zu sehen!

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Ich bin 37 Examensklausuren zum Baurecht für dich durchgegangen – damit du es nicht tun musst. Laut JPA gibt es drei Fehler, die Studierende im Baurecht immer wieder machen.

 #examensrelevant

 

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