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Wenn du mich fragst: Das Lernen mit Fällen dürfte aus dem Jura-Studium und erst recht aus der Examensvorbereitung eigentlich nicht mehr wegzudenken sein. Doch die Realität sieht anders aus. Viele angehende Jurist*innen sind sich unsicher, wie und wann die »Fallmethode« am besten angewendet werden sollte. In diesem Beitrag findest du eine leicht verständliche Einführung ins Falllernen, die mit häufigen Missverständnissen aufräumt und dir hilft, die Methode von Anfang an effektiv einzusetzen.
Im Wesentlichen geht es beim Lernen mit Fällen darum, zuvor erworbene abstrakte Rechtskenntnisse auf konkrete Sachverhalte zu projizieren – auch wenn das nur eine Seite der Medaille ist (dazu gleich mehr). Du setzt dich aktiv mit deinem Wissen auseinander und beginnst, es im Prüfungskontext zu üben. Dadurch wird das, was du gelernt hast, viel greifbarer, und du entwickelst ein Gespür dafür, in welchen Zusammenhängen du es aus dem Gedächtnis abrufen musst.
Die Fallmethode lässt sich im Wesentlichen in fünf Schritte unterteilen. Diese Schritte dienen als Leitfaden, um strukturiert und zielgerichtet zu arbeiten. Nicht jedes Falltraining erfordert das Durchlaufen aller fünf; die ersten drei sind aber obligatorisch.
Zwinge dich dazu, den Sachverhalt in aller Ruhe zu lesen, und schreibe dir zentrale Fakten, Datumsangaben und Verhältnisse separat auf. Schreib sie dir unter keinen Umständen an den Sachverhaltsrand!
Überlege:
Wenn du mit der von mir entwickelten Mindning-Tabelle arbeitest, sieht das so oder so ähnlich aus:
Nachdem du den Sachverhalt lückenlos erfasst hast, listest du alle Rechtsprobleme auf, die sich im Fall stellen. Um das jeweilige Problem eindeutig definieren zu können, empfiehlt es sich, es in eine Frage umzuwandeln, die du mit Ja oder Nein beantworten kannst.
Du merkst: Das Problem wird augenblicklich greifbarer – und das macht es später leichter, es zu lösen.
Je nach Klausur genügt es, die wichtigsten Anspruchsgrundlagen, Straftatbestände oder Grundrechte zusammenzutragen und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen (grobes Prüfprogramm). Dann wiederum gibt es Klausuren, die von einer sehr feinen Gliederung profitieren, weil du andernfalls die Systematik aus den Augen verlierst (ausführliche Lösungsskizze). Mach das einfach vom jeweiligen Fall abhängig, den du gerade bearbeitest.
Für den Fall, dass du in Schritt #3 eine richtige Lösungsskizze erstellt hast, kannst du dir nun jeden Prüfungspunkt noch einmal gesondert anschauen und bereits jetzt entscheiden, in welchem Umfang du ihn später im Gutachten abhandeln möchtest (Schritt #4). Für den Fall, dass du deine Problemlösungskompetenz trainieren möchtest, empfiehlt es sich, zumindest noch ein, zwei Stellungnahmen zu den größten Rechtsfragen des Falls stichpunktartig vorzubereiten (Schritt #5).
Nach Abschluss von Schritt #3 kannst du dich guten Gewissens der Musterlösung zuwenden. Der Trick besteht darin, die Musterlösung selektiv zu lesen. Nicht jede Klausur muss von A bis Z beleuchtet werden. Oft reicht es, sie gezielt nach den Informationen zu durchforsten, die bei der Analyse des Sachverhalts keine passenden Assoziationen bei dir hervorgerufen haben. Und: Arbeite fehlende Grundlagen nach! Wenn dir ein Konzept oder ein Tatbestandsmerkmal unklar ist, dann lass dich ruhig auf eine entsprechende theoretische Vertiefung ein. Wirklich wiederholen wirst du den Punkt aber später, wenn dich ein anderer Fall erneut darauf stößt.
Falls du Fragen oder bereits eigene Erfahrungen mit dem Lernen mit Fällen gemacht hast, teile diese gerne in einer Antwort-E-Mail. Ich freue mich auf deine Rückmeldung!
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