JNG #280: 3 Fragen gegen den Wald vor lauter Bäumen

Lesezeit: 2 Minuten

Viele angehende Jurist*innen glauben, der Erfolg im Examen hänge unter anderem von der Menge an auswendig gelernten Meinungsstreits ab. Auf den ersten Blick scheint das nur logisch – schließlich möchte man in der Prüfung auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. 

Diejenigen, die schon früh im Jura-Studium hohe Leistungen erzielen, zeichnen sich regelmäßig durch ihre Fähigkeit aus, strukturiert und gründlich zu arbeiten. Diese Fähigkeit ist zweifellos wertvoll und trägt erheblich zu ihrem Erfolg bei. Doch während diese Gründlichkeit in der Klausur wichtig ist, birgt sie in Vorbereitung darauf ein Risiko – die Überbetonung der Vollständigkeit.

⚠️ Nur einige wenige Probleme, die daraus entstehen können:

  • Du verlierst dich in Details (= Could-knows) und verschwendest kostbare Zeit, die du besser in ein tieferes Verständnis der Grundstrukturen (Must-knows) und gezieltes Falltraining investiert hättest.
  • Du wiegst dich in falscher Sicherheit, indem du annimmst, das bloße Auswendiglernen von Streitständen reiche aus, um zu bestehen.
  • Du übersiehst das Wesentliche – die Fähigkeit, flexibel und kreativ auf neue, unbekannte Problemstellungen zu reagieren.


Wenn du zu sehr darauf fokussierst, eine umfassende Liste von Meinungsstreits
anzulegen und die verschiedenen Ansichten anschließend in deinem Gedächtnis abzulegen, wird dieses Denken schnell zur Gewohnheit und es immer schwieriger, andere, weniger anstrengende Strategien für tauglich zu erkennen. Mittelfristig kann dies dazu führen, dass du in der Prüfung den Faden verlierst, Probleme siehst, wo keine sind, und Einzelwissen präsentierst, das nicht gefragt ist. 


Als ich mich vor zehn Jahren auf mein eigenes Examen vorbereitet habe, gab es § 439 Abs. 3 BGB in seiner aktuellen Fassung noch nicht. Die Aus- und Einbaukosten waren ein
Riesending. Natürlich habe ich seinerzeit alles, was ich dazu finden konnte, gelesen und versucht, zu behalten. In meiner Z-II-Klausur überkam mich dann große Freude, und ich war schon ganz heiß darauf, das mühsam Erarbeitete zu erbrechen. Bis ich feststellte, dass die Parteien in meinem Fall gar keinen Kauf-, sondern einen Werkvertrag geschlossen hatten. Mit einem blauen Auge davongekommen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie leicht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. 


Um deinen Fokus neu auszurichten, stelle dir die folgenden drei Fragen:


👉 Zusammengefasst:
Verlagere deinen Fokus auf das Wesentliche. Verliere dich nicht in Details. Bleib flexibel. Dein Ziel sollte nicht Vollständigkeit, sondern die Fähigkeit sein, unbekannte Probleme kreativ und überzeugend zu lösen. Ein Problem ist schließlich nur dann ein Problem, wenn man die Lösung nicht kennt.

Indem du dich darauf konzentrierst, die wesentlichen Konzepte zu verstehen und deine Fähigkeit zur Problemlösung zu stärken, schaffst du Raum für Wachstum und Erfolg in den Bereichen, die wirklich zählen. Mit diesen Anpassungen wirst du nicht nur deine Examina bestehen, sondern dich auch langfristig als Jurist*in behaupten können.


Aus dem Archiv: YouTube-Video

Prokrastination und Examensvorbereitung gehen bei vielen Jura-Studierenden Hand in Hand, und ich nehme mich da rückblickend sicher nicht aus. Schwierig wird es, wenn du das Lernen und damit deine Examensvorbereitung bis auf den allerletzten Drücker aufschiebst und die erste Examensklausur in drei Tagen ist; das wäre natürlich suboptimal. 😅

 #examensrelevant

 


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