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Willkommen zu Ausgabe #203 des Newsletters!
Bei dieser Ausgabe handelt es sich wieder um eine Inbetweenisode, die als Zusammenfassung der Beiträge von endlich jura. von November 2022 dient. Sie enthält einen kurzen Ausschnitt aus allen Newslettern, gesammelt an einem Ort, sodass du hin- und herspringen kannst, um ein Gefühl für den jeweiligen Beitrag zu bekommen.
Sieh das als kleinen Snack, der (hoffentlich) Lust auf mehr macht. Wenn dir gefällt, was du liest, findest du die vollständigen Beiträge ganz am Ende dieser E-Mail oder hier auf meinem Blog.
Wenn du dir vorab einen Überblick über die Inhalte dieser Ausgabe verschaffen möchtest, lies am besten als Erstes die folgende Zusammenfassung der Zusammenfassung. 😀
TL;DR:
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I. ES IST UNMÖGLICH, DEN GESAMTEN EXAMENSRELEVANTEN STOFF ZU LERNEN, SODASS DER FOKUS JEDER EXAMENSVORBEREITUNG AUF DER ANEIGNUNG VON METHODENKOMPETENZ LIEGEN SOLLTE
Zwei Fälle mit je einer Fallfrage auf drei Seiten Sachverhalt entsprechen vom Umfang dem, was ich seit Jahren im Examen beobachte. Durchschnittlich sechs Rechtsprobleme pro Klausur sind natürlich besorgniserregend, doch das beweist einmal mehr: Du benötigst Skills und Know-how; Rechtskenntnisse sind zwar wichtig, aber überschätzt.
Es ist unmöglich, den gesamten examensrelevanten Stoff zu lernen, da er sich faktisch nicht eingrenzen lässt. Du kannst dir lediglich einen Überblick über gängige Rechtsprobleme verschaffen, die jedoch nur einen Bruchteil derer ausmachen, die sich dir in Klausuren potenziell stellen können. Du benötigst Skills und Know-how, die dich in die Lage versetzen, auch mit dir bis dato Unbekanntem methodisch sauber umzugehen. Das setzt voraus, dass du die gesetzliche Systematik der wesentlichen Rechtsnormen verinnerlicht hast und mit den wichtigsten ungeregelten Instituten umzugehen weißt.
II. EINE SINNVOLLE VORBEREITUNG AUF DEINE ERSTE MÜNDLICHE HAUPTVERHANDLUNG ALS REFERENDAR*IN UMFASST EIN GENAUES STUDIUM DER ENTSPRECHENDEN AKTE UND DAS EINÜBEN EINES GEORDNETEN (ABER NICHT AUSWENDIG GELERNTEN) PLÄDOYERS
Vorbereitung ist die halbe Miete. Aber viel mehr, als dich richtig vorzubereiten, musst und kannst du auch gar nicht machen. Schau dir zur Vorbereitung deiner Hauptverhandlung die Akte genau an. Überlege dir, auf welche Tatsachen es ankommt und welche Rechtsfragen sich möglicherweise stellen werden. Jetzt hast du noch die Gelegenheit, Rechtsfragen im Kommentar nachzuschauen oder dir ggf. Fragen für Zeugen oder Angeklagte(n) auszudenken. In der Hauptverhandlung geht das natürlich auch, aber du wirst immer unter einem größeren zeitlichen Druck stehen.
Mach dir zudem klar, wie man einen Schlussvortrag aufbaut und gliedert. Leg dir ruhig einen Zettel mit dem Aufbau eines Schlussvortrags zur Handakte, damit du in der Stresssituation ein geordnetes Plädoyer halten kannst. Du kannst auch schon mögliche Milderungen berechnen, damit du den Strafrahmen präsent hast (z. B. bei einem minder schweren Fall der gefährlichen Körperverletzung). Verzichte aber unbedingt auf ein ausformuliertes Plädoyer, das du nur noch ablesen musst. Hab in der mündlichen Verhandlung auch keine Scheu, dem Gericht zu sagen, dass du noch mal fünf Minuten benötigst, um über den Fall nachzudenken, bevor du deinen Schlussvortrag hältst.
III. DURCH EINE KÄLTEBEHANDLUNG IN DER ERSTEN VIERTELSTUNDE NACH ABSCHLUSS DEINER LERNSESSION KANNST DU EINE SPÄTERE ERINNERUNG AN DAS GELERNTE ERLEICHTERN
Um eine Lernsession rückwirkend noch effektiver zu machen, kannst du deinen Körper positivem Stress aussetzen (sog. Eustress). Die dahinterstehende Idee: Wenn du etwas stärker im Gedächtnis verankern möchtest, versetze dich unmittelbar im Anschluss an den Lernvorgang in einen adrenalingeladenen Zustand.
Wer versucht, etwas zu lernen, das keine emotionale Reaktion auslöst (vielleicht studierst du doch das Falsche … 😀), und direkt danach keine Adrenalinausschüttung fördert, verschenkt beträchtliches Potenzial jeder Lerneinheit. Der Adrenalinspiegel im Anschluss an ein Ereignis entscheidet nämlich darüber, wie zuverlässig eine Erinnerung an dieses Ereignis geschaffen wird.
Kältebehandlung (englisch cold exposure) ist eine schöne Low-Cost-Möglichkeit, Adrenalin freizusetzen.
Du kannst …
Erstrebe einen Zustand, bei dem dir das o. Ä. durch den Kopf geht: »Oh Mann, das ist so kalt, ich will, dass es aufhört, aber ich weiß auch, dass ich mich nicht umbringe, wenn ich es noch länger aushalte.« Der renommierte Neurowissenschaftler Andrew Huberman beschreibt es so:
Faustformel: Wenn eine Aktivität deine Atmung beschleunigt, deine Pupillen erweitert und es dir schwerfällt, klar zu denken, dann sind das typische Anzeichen einer erhöhten Adrenalinausschüttung. Duschst du dich – wie eben angeregt – nach dem Lernen etwa kalt genug ab, wird genau das passieren.
Wann immer/ Wenn es sich richtig für dich anfühlt:
Beiträge im Einzelnen:
⇨ Hat Corona die Examensklausuren verändert?
⇨ Die erste Hauptverhandlung im Referendariat
⇨ Die Viertelstunde danach ist entscheidend
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